Wiederaufbauzeit
nach Ende des 2. Weltkrieges bis in die 1960er-Jahre
Unmengen kriegszerstörte Bauwerke mussten schnellstens wieder nutzbar gemacht oder kurzfristig durch neue Bauten ersetzt werden. Beschränkt durch allumfassende Mangellagen wurde im Wohnungsbau nicht selten improvisiert. Natürlich waren energetische Aspekte anfangs völlig nachrangig. I.d.R. wurden relativ anspruchslose, einfachste Konstruktionen mit häufig aus der Wiederaufbereitung stammenden örtlich gewonnenen Baustoffen errichtet.
Außenwände
Mauerziegel (ggf. aus Abriss); Mauersteine aus Ziegelsplittbeton (zementös gebundene Ziegeltrümmer), Betonhohlkammersteine o.ä.
TGA
bauzeitliche Anlagentechnik ist nicht mehr zu erwarten, häufigstes System Gasetagenheizungen bzw. zentrale, ölbetriebe Kesselanlagen
Fenster
häufig Holzverbundfensteranlagen
Kellerdecke
unterschiedlichste Handmontagedecken, massiv
Mittels energetischer Komplettsanierungen sind bei Gebäuden dieser Epoche durchschlagende qualitative Verbesserungen einfach erreichbar. Da seinerzeit überwiegend ganze Wohnsiedlungen baugleich errichtet wurden, sollten diese immer gebietsumfassend betrachtet werden.
Viele dieser Bauwerke sind seinerzeit nur für eine begrenzte Nutzungsdauer geplant worden.
Vor einer komplexen energetischen Sanierung empfiehlt sich deshalb immer eine kritische Überprüfung sowohl der konstruktiven Restnutzungsdauer, insbesondere aber, inwieweit die baulichen Voraussetzungen noch modernen Wohnansprüchen genügen.